Elektrofahrzeuge sind beliebt - was auch verständlich ist ist, wenn man die immer weiter fortschreitende Technologie und die Preisentwicklung betrachtet. Aber Elektrofahrzeuge müssen geladen werden. Und jeder, der ein solches Fahrzeug hat, möchte es auch zu Hause laden können. Damit wird das immer mehr auch bei der heimischen Elektroinstallation ein Thema.
Gerade in reinen Wohngebieten kann das durchaus problematisch werden. Stellen Sie sich vor, die Hälfte der Bewohner eines Wohngebiets hat ein Elektroauto, und alle kommen um 17 Uhr nach Hause und schließen ihr Auto an. Das wird zwar weniger Ihren Hausanschluss in die Knie zwingen, kann aber den Netzbetreiber zum Schwitzen bringen, wenn das Verteilungsnetz in einem solchen Wohngebiet nicht dafür ausgelegt ist, dass eine hohe Anzahl Verbraucher gleichzeitig eine weitaus höhere als die normale Leistung abzieht. Ausfälle können hier die Folge sein.
Es wird daher zu durch den Netzbetreiber gesteuerten Ladevorgängen kommen. Denn Sie alle wollen elektrischen Strom. Zu jeder Zeit. Das wird sowohl die Begrenzung der jeweils aktuellen Ladeleistung als auch die Zeit des Aufladens betreffen. Dazu bedarf es entsprechender Mess- und Schaltgeräte. Das muss bei einer Installation schon heute berücksichtigt werden. Deswegen ist es auch oft nicht nur die Wallbox und eine zusätzliche Leitung, die installiert werden müssen.
Noch ein paar Worte zum viel bemühten Überschussladen bzw. dem Zusammenspiel von Wallboxen und PV-Anlagen:
Die Werbung suggeriert, mit einer "smarten" Wallbox und einer PV lade sich das Auto praktisch für umsonst. Ganz so verhält es sich leider nicht. Denn mit dem Auto müssen Sie fahren - ob die Sonne nun scheint oder nicht. Und ein automatisches Überschuss-Laden lohnt wenn überhaupt nur für denjenigen, der sein Auto auch tagsüber zu Hause aufladen kann.
Manche Hersteller gehen sogar so weit, Ihnen weismachen zu wollen dass Sie mit einem PV-Speicher das Auto ja auch abends oder nachts laden können. Dazu eine kleine Rechnung: Wenn Ihr Auto eine Batterie mit sagen wir 80kWh (Kilowattstunden) hat, Ihr Speicher hat 10 kWh, und Sie laden das Auto mit 10 kW (Kilowatt), dann ist Ihr Speicher nach einer Stunde leer und das Auto zu 1/8 geladen. Der Rest kommt aus dem Netz. Und ist zu bezahlen.
Nichtsdestotrotz fährt ein Elektroauto aktuell ca. 30% günstiger als ein Verbrenner, was den Verbrauch angeht. Wenn Sie also die Möglichkeit haben, Ihr Elektroauto auch tagsüber zu laden, dann können Sie von einer PV-Anlage und dem von ihr erzeugten Strom wirklich profitieren.
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